1 00:00:07,320 --> 00:00:08,520 EASIT 2 00:00:08,600 --> 00:00:11,480 Training in leichter Zugänglichkeit für mehr Teilhabe. 3 00:00:12,760 --> 00:00:14,120 Das ist Einheit 2: 4 00:00:14,320 --> 00:00:16,080 Leicht verständliche Sprache. 5 00:00:16,160 --> 00:00:17,560 Kurz gesagt: E2U. 6 00:00:18,040 --> 00:00:19,240 Element 1: 7 00:00:19,360 --> 00:00:21,760 Leicht verständliche Sprache verstehen. 8 00:00:22,280 --> 00:00:23,520 Videovorlesung: 9 00:00:23,840 --> 00:00:27,240 Modalitäten und verschiedene Formen der Medienumsetzung. 10 00:00:28,000 --> 00:00:31,480 Mein Name ist Christiane Maaß von der Universität Hildesheim. 11 00:00:34,520 --> 00:00:36,120 In dieser Videovorlesung 12 00:00:36,360 --> 00:00:38,120 sprechen wir über Modalitäten 13 00:00:38,200 --> 00:00:42,240 und verschiedene Formen von Medienumsetzung von E2U. 14 00:00:43,200 --> 00:00:45,160 Der Fokus liegt auf Leichter Sprache, 15 00:00:45,520 --> 00:00:47,720 inklusive geschriebener Leichten Sprache 16 00:00:48,320 --> 00:00:49,880 sowie Einfacher Sprache. 17 00:00:51,480 --> 00:00:54,800 Es gibt viele Definitionen von dem Begriff Modalität. 18 00:00:55,240 --> 00:00:56,560 In dieser Videovorlesung 19 00:00:56,840 --> 00:01:00,440 bezieht sich Modalität auf die verschiedenen Sinneskanäle, 20 00:01:00,720 --> 00:01:03,720 die durch einen bestimmten Inhalt angesprochen werden. 21 00:01:04,160 --> 00:01:05,720 Zum Beispiel Sehen, Hören 22 00:01:06,200 --> 00:01:07,440 und Tasten. 23 00:01:09,280 --> 00:01:12,440 Folglich ist ein multimodaler Text ein Text, 24 00:01:12,640 --> 00:01:15,440 der mindestens zwei Sinneskanäle anspricht. 25 00:01:16,120 --> 00:01:18,600 Zum Beispiel audiovisuellen Inhalt, 26 00:01:19,200 --> 00:01:22,040 der auditive und visuelle Zeichen einbezieht. 27 00:01:23,400 --> 00:01:25,280 Leichte und Einfache Sprache 28 00:01:25,560 --> 00:01:29,440 wurden beide traditionell in schriftlichen Texten benutzt. 29 00:01:30,080 --> 00:01:31,680 Easy to read auf Englisch 30 00:01:31,760 --> 00:01:33,440 sagt bereits allein aus, 31 00:01:33,920 --> 00:01:36,240 dass sie sich auf geschriebene Texte bezieht. 32 00:01:36,920 --> 00:01:39,880 Das gilt nicht nur für die englische Sprache, 33 00:01:40,280 --> 00:01:42,280 sondern auch für andere Sprachen. 34 00:01:42,360 --> 00:01:44,560 Wie zum Beispiel Schwedisch, 35 00:01:45,120 --> 00:01:48,160 wo geschriebene Leichte Sprache Lättläst heißt, 36 00:01:48,640 --> 00:01:51,400 was im Schwedischen Einfaches Lesen bedeutet. 37 00:01:52,560 --> 00:01:53,760 Und im Spanischen, 38 00:01:53,840 --> 00:01:56,840 wo geschriebene Leichte Sprache lectura fácil heißt, 39 00:01:57,320 --> 00:01:59,400 was Einfaches Lesen bedeutet. 40 00:02:00,880 --> 00:02:03,920 Die Regeln der Leichten Sprache und Einfachen Sprache 41 00:02:04,160 --> 00:02:07,080 werden primär für schriftliche Texte erstellt. 42 00:02:08,240 --> 00:02:10,200 Auch die aktuelle Gesetzeslage 43 00:02:10,280 --> 00:02:12,680 beziehet sich auf schriftliche Texte 44 00:02:12,760 --> 00:02:14,560 in Leichter und Einfacher Sprache. 45 00:02:15,160 --> 00:02:16,800 Wir informieren Sie 46 00:02:17,200 --> 00:02:18,400 über die Regelwerke 47 00:02:19,000 --> 00:02:21,880 sowie die nationalen und internationalen Gesetze 48 00:02:22,120 --> 00:02:25,280 in anderen Videovorlesungen dieser Einheit. 49 00:02:26,600 --> 00:02:30,360 Leichte und Einfache Sprache wurden hauptsächlich 50 00:02:30,440 --> 00:02:32,840 in schriftlicher Kommunikation verwendet 51 00:02:32,920 --> 00:02:34,160 und deren Inhalt 52 00:02:34,640 --> 00:02:36,360 in Leichter und Einfacher Sprache 53 00:02:36,760 --> 00:02:38,800 wurde daher hauptsächlich 54 00:02:39,520 --> 00:02:41,760 in ausgedruckter Form 55 00:02:42,000 --> 00:02:44,520 sowie in schriftlichen digitalen Formaten realisiert. 56 00:02:44,600 --> 00:02:48,760 In beiden Fällen sind die Texte eine zusätzliche Dienstleistung, 57 00:02:48,960 --> 00:02:52,240 die Menschen beim Verstehen von Ausgangstexten 58 00:02:52,320 --> 00:02:55,240 in Standard- und Expertensprache hilft. 59 00:02:56,440 --> 00:02:58,880 Texte in Einfacher oder Leichter Sprache 60 00:02:58,960 --> 00:03:01,640 dürfen niemals den Ausgangstext ersetzen. 61 00:03:02,520 --> 00:03:05,880 Es ist jedoch nicht genug für die Barrierefreiheit und Inklusion, 62 00:03:05,960 --> 00:03:10,200 wenn nur schriftliche Texte in Leichter und Einfacher Sprache erstellt werden. 63 00:03:10,280 --> 00:03:13,960 Denn die Zielgruppen von E2U 64 00:03:14,400 --> 00:03:18,040 neigen eigentlich nicht dazu, schriftliche Texte zu bevorzugen. 65 00:03:18,840 --> 00:03:21,040 Ein unverhältnismäßiger Teil 66 00:03:21,440 --> 00:03:23,480 der Leichte-Sprache-Zielgruppen 67 00:03:23,880 --> 00:03:25,640 ist unter den Offline-Nutzern, 68 00:03:25,840 --> 00:03:27,600 die nicht das Internet 69 00:03:27,880 --> 00:03:30,000 als eine Informationsquelle nutzen. 70 00:03:32,040 --> 00:03:36,280 Angebote in Leichter und Einfacher Sprache sind meist zusätzliche Angebote. 71 00:03:36,680 --> 00:03:39,480 Sie werden nicht an erster Stelle 72 00:03:39,720 --> 00:03:41,600 oder auf der Startseite platziert 73 00:03:41,680 --> 00:03:44,240 und sind daher oft nicht auffindbar. 74 00:03:45,960 --> 00:03:48,880 Sodass die Zielgruppen es schwer haben, 75 00:03:49,200 --> 00:03:51,080 diese Textangebote zu finden, 76 00:03:51,520 --> 00:03:54,480 obwohl die Inhalte extra für sie gestaltet sind. 77 00:03:56,040 --> 00:04:00,200 Außerdem grenzt das Fokussieren auf nur schriftliche Formate 78 00:04:00,440 --> 00:04:04,800 die Möglichkeit der Umsetzung von leicht verständlicher Sprache 79 00:04:05,320 --> 00:04:07,120 in anderen Medien aus, 80 00:04:07,560 --> 00:04:09,840 die wiederum anderen Gruppen helfen könnten. 81 00:04:11,360 --> 00:04:15,960 Manche Gruppen können nicht durch den visuellen Kannal angesprochen werden. 82 00:04:16,040 --> 00:04:18,920 Beispielsweise Menschen mit Sehbehinderungen. 83 00:04:19,600 --> 00:04:22,960 Das Hören Leichter und Einfacher-Sprache-Inhalte 84 00:04:23,360 --> 00:04:25,120 könnte ihre erste Wahl sein. 85 00:04:27,080 --> 00:04:28,680 Wegen all diesen Gründen 86 00:04:28,760 --> 00:04:30,160 aus den letzten Jahren 87 00:04:30,560 --> 00:04:36,120 hat die Forschung und Anwendung leicht verständlicher Sprache begonnen, 88 00:04:36,320 --> 00:04:39,960 sich die Anwendung von multimodalen Umsetzungsformen anzuschauen. 89 00:04:40,200 --> 00:04:41,640 Audiovisuelle Formate 90 00:04:41,960 --> 00:04:43,520 werden derzeit angedacht, 91 00:04:43,680 --> 00:04:46,400 mit leicht verständlicher Sprache zu versehen. 92 00:04:47,480 --> 00:04:50,840 Dies ist das Hauptziel des EASIT-Projekts. 93 00:04:51,800 --> 00:04:54,120 Es gibt bereits praktische Beispiele: 94 00:04:55,120 --> 00:04:57,640 Nämlich das Märchenprojekt, 95 00:04:58,160 --> 00:05:00,880 das von der Forschungsstelle Leichte Sprache 96 00:05:01,120 --> 00:05:04,760 und dem Norddeutschen Rundfunk produziert wurde. 97 00:05:06,840 --> 00:05:09,840 Die Märchen wurden in Leichte Sprache 98 00:05:09,920 --> 00:05:11,840 und Gebärdensprache übersetzt. 99 00:05:12,640 --> 00:05:15,600 Das Projekt erstellte Videos 100 00:05:15,920 --> 00:05:17,920 mit Gebärdensprachdolmetschern, 101 00:05:18,320 --> 00:05:19,560 die die Märchen 102 00:05:19,800 --> 00:05:22,480 in Leichte Sprache dolmetschten. 103 00:05:23,480 --> 00:05:27,280 Es gibt Bilder zum Inhalt des Märchens, 104 00:05:28,360 --> 00:05:30,240 Untertitel in Leichter Sprache, 105 00:05:30,720 --> 00:05:35,520 und eine Audiospur vom Erzähler, der das Märchen in Leichter Sprache spricht. 106 00:05:36,320 --> 00:05:39,480 Dieses Beispiel wendet mehrere Kanäle an, 107 00:05:39,840 --> 00:05:42,000 und setzt Leichte Sprache 108 00:05:42,400 --> 00:05:45,320 auf mehreren Ebenen und Modalitäten um. 109 00:05:45,920 --> 00:05:47,720 Leicht verständliche Sprache 110 00:05:47,800 --> 00:05:50,680 wird auch beim Dolmetschen angewandt. 111 00:05:51,360 --> 00:05:54,560 Dolmetschen in Leichte Sprache ist eine Praxis, 112 00:05:54,960 --> 00:05:58,760 die in den letzten Jahren, vor allem in Deutschland, stets gewachsen ist. 113 00:05:59,800 --> 00:06:03,440 Währenddessen warf die Forschung ein Auge auf diese Praxis. 114 00:06:04,840 --> 00:06:08,480 Die verwendete Sprachvarietät beim Dolmetschen 115 00:06:08,640 --> 00:06:11,800 ist eher Einfache Sprache als Leichte Sprache. 116 00:06:12,640 --> 00:06:15,120 Offensichtlich ist beim Sprechen, 117 00:06:15,200 --> 00:06:17,960 bei persönlichem Kontakt, 118 00:06:18,760 --> 00:06:22,720 Einfache Sprache am geeignetsten für die Bedürfnisse der Zielgruppe. 119 00:06:23,880 --> 00:06:27,800 Dolmetschen in Einfache und Leichte Sprache ist ein weiteres Beispiel 120 00:06:28,640 --> 00:06:30,440 für den verlagerten Schwerpunkt. 121 00:06:30,520 --> 00:06:32,280 Einfache und Leichte Sprache 122 00:06:32,720 --> 00:06:35,600 werden in verschiedenen Medienumsetzungen verwendet. 123 00:06:36,440 --> 00:06:38,680 Das EASIT-Projekt schlägt vor, 124 00:06:38,760 --> 00:06:42,720 Leicht verständliche Sprache für barrierefreie Dienste einzusetzen, 125 00:06:43,120 --> 00:06:46,440 wie zum Beispiel für Audiodeskription oder Untertitel. 126 00:06:46,920 --> 00:06:48,520 Ein weiterer Vorschlag ist es, 127 00:06:48,600 --> 00:06:52,760 Leicht verständliche Sprache in audiovisuelle Nachrichten umzusetzen. 128 00:06:53,560 --> 00:06:56,640 In der Forschung gibt es erste Publikationen, 129 00:06:56,960 --> 00:06:59,800 die systematisch die Möglichkeiten erforschen, 130 00:07:00,160 --> 00:07:04,920 leicht verständliche Sprache in anderen Formaten umzusetzen, 131 00:07:05,000 --> 00:07:08,800 wie audiovisueller Übersetzung und barrierefreier Kommunikation. 132 00:07:10,080 --> 00:07:12,360 Diese Videovorlesung wurde erstellt 133 00:07:12,440 --> 00:07:14,880 von Sergio Hernandez und Christiane Maaß 134 00:07:14,960 --> 00:07:16,960 von der Universität Hildesheim. 135 00:07:17,120 --> 00:07:20,840 Unter easit@uni-hildesheim.de können Sie uns erreichen. 136 00:07:21,160 --> 00:07:24,880 Das EASIT-Projekt wird unterstützt von der Europäischen Kommission 137 00:07:24,960 --> 00:07:26,880 im Sinne des Erasmus+ Programmes 138 00:07:26,960 --> 00:07:29,160 für strategische Hochschulpartnerschaften 139 00:07:29,240 --> 00:07:36,280 Finanzhilfevereinbarung 2018-1-ES01-KA203-05275. 140 00:07:36,360 --> 00:07:39,720 Die Unterstützung der Europäischen Kommission dieser Produktion 141 00:07:39,800 --> 00:07:42,640 setzt keine Zustimmung zu den Inhalten voraus, 142 00:07:42,720 --> 00:07:45,240 die nur die Meinung der Urhebenden darstellen, 143 00:07:45,320 --> 00:07:48,320 sodass die Kommission keine Verantwortung ?bernimmt 144 00:07:48,400 --> 00:07:51,200 für Nutzungen der darin enthaltenen Informationen. 145 00:07:51,840 --> 00:07:55,120 Dieses Produkt unterliegt einer Creative Commons Lizenz, 146 00:07:55,200 --> 00:07:58,440 der internationalen Attribution-ShareAlike 4.0 Lizenz. 147 00:07:58,880 --> 00:08:00,920 Partnerschaften des EASIT-Projekts: 148 00:08:01,000 --> 00:08:03,360 Universitat Autònoma de Barcelona 149 00:08:03,680 --> 00:08:05,760 Università degli Studi di Trieste 150 00:08:06,160 --> 00:08:07,640 Universidade de Vigo 151 00:08:07,920 --> 00:08:09,960 Stiftung Universität Hildesheim 152 00:08:10,240 --> 00:08:11,520 SDI München 153 00:08:11,720 --> 00:08:13,040 Dyslexiförbundet 154 00:08:13,320 --> 00:08:15,040 Radio Televizija Slovenija 155 00:08:15,120 --> 00:08:16,320 Zavod Risa 156 00:08:23,400 --> 00:08:24,600 EASIT 157 00:08:24,680 --> 00:08:27,600 Training in leichter Zugänglichkeit für mehr Teilhabe. 158 00:08:27,680 --> 00:08:29,680 Untertitelt von Theonymfi Dryleraki & Marco Monteleone.