1 00:00:07,000 --> 00:00:08,200 {\an2}EASIT \N 2 00:00:08,280 --> 00:00:11,200 {\an2}Training in leichter Zugänglichkeit für mehr Teilhabe. 3 00:00:12,640 --> 00:00:15,640 {\an2}Dies ist Einheit 2: Leicht verständliche Sprache. 4 00:00:15,720 --> 00:00:16,960 {\an2}Kurz: E2U. 5 00:00:17,080 --> 00:00:20,440 {\an2}Lektion 1: Leicht verständliche Sprache verstehen. 6 00:00:20,960 --> 00:00:23,920 {\an2}Video-Vorlesung: Leicht verständliche Sprache, 7 00:00:24,160 --> 00:00:27,520 {\an2}Leichte und Einfache Sprache, ein Überblick. 8 00:00:27,880 --> 00:00:31,320 {\an2}Ich bin Christiane Maaß von der Universität Hildesheim. 9 00:00:32,840 --> 00:00:36,080 {\an2}In diesem kurzen Vortrag gebe ich einen Überblick 10 00:00:36,400 --> 00:00:40,800 {\an2}über das Thema leicht verständliche Sprache. 11 00:00:41,920 --> 00:00:44,920 {\an2}Wir reden über den Ursprung leicht verständlicher Sprache 12 00:00:45,000 --> 00:00:46,920 {\an2}und gehen dann über in eine Einführung 13 00:00:47,680 --> 00:00:51,800 {\an2}und in die zwei Varietäten für Verständlichkeitsoptimierung: 14 00:00:52,160 --> 00:00:54,600 {\an2}Leichte Sprache, kurz: LS. 15 00:00:54,960 --> 00:00:57,600 {\an2}Und Einfache Sprache, kurz: ES. 16 00:00:58,560 --> 00:01:04,000 {\an2}Der Diskurs über Varietäten zur Verständlichkeitsoptimierung 17 00:01:04,080 --> 00:01:06,760 {\an2}gewann in den letzten Jahren weltweit an Bedeutung. 18 00:01:06,920 --> 00:01:10,240 {\an2}Aber die Debatte über die Nutzung einer verständlichen Sprache 19 00:01:10,600 --> 00:01:12,800 {\an2}in verschiedenen Gebieten ist keine neue. 20 00:01:13,360 --> 00:01:17,520 {\an2}Bereits in den 1920er Jahren wurden mehrere Annäherungsversuche 21 00:01:17,600 --> 00:01:20,280 {\an2}zur besseren Lesbarkeit von Texten gestartet. 22 00:01:21,080 --> 00:01:25,880 {\an2}Verschiedene Lesbarkeits-Tests wurden entwickelt, 23 00:01:26,240 --> 00:01:28,800 {\an2}die teilweise auch heute noch Verwendung finden. 24 00:01:29,560 --> 00:01:32,960 {\an2}In den 1960er Jahren wurden einige Versuche unternommen, 25 00:01:33,040 --> 00:01:37,360 {\an2}verständlichere Sprachvarietäten zu entwickeln, 26 00:01:37,440 --> 00:01:40,480 {\an2}besonders in politischen und technischen Bereichen. 27 00:01:41,240 --> 00:01:43,000 {\an2}Im englischsprachigen Raum 28 00:01:43,080 --> 00:01:46,120 {\an2}setzten sich zwei Konzepte durch: 29 00:01:46,360 --> 00:01:48,760 {\an2}Easy-to-read, im deutschen Kontext: LS. 30 00:01:48,920 --> 00:01:51,280 {\an2}und Plain Language, im Deutschen Kontext: ES. 31 00:01:52,320 --> 00:01:55,840 {\an2}Um Leichte und Einfache Sprache zu definieren, 32 00:01:55,920 --> 00:02:00,360 {\an2}können wir uns alle Sprachvarietäten in einem Kontinuum 33 00:02:00,600 --> 00:02:04,160 {\an2}von Verständlichkeitsoptimierung vorstellen. 34 00:02:04,520 --> 00:02:07,680 {\an2}Leichte Sprache ist auf der einen Seite des Kontinuums 35 00:02:07,960 --> 00:02:13,320 {\an2}und repräsentiert die höchstmögliche Verständlichkeitsstufe im Spektrum. 36 00:02:13,880 --> 00:02:17,640 {\an2}Auf der anderen Seite ist die Sprachvarietät, 37 00:02:17,720 --> 00:02:20,360 {\an2}welche bei Expertenkommunikation verwendet wird. 38 00:02:20,680 --> 00:02:24,280 {\an2}Einfache Sprache befindet sich rechts neben Leichter Sprache 39 00:02:24,360 --> 00:02:29,520 {\an2}und ist ebenfalls eine Varietät zur Verständlichkeitsoptimierung, 40 00:02:29,600 --> 00:02:31,640 {\an2}jedoch weniger als Leichte Sprache. 41 00:02:33,840 --> 00:02:38,480 {\an2}Leichte Sprache ist ein Begriff, welcher vornehmlich in den Bereichen 42 00:02:38,640 --> 00:02:41,920 {\an2}Barrierefreier Kommunikation und Inklusion verwendet wird. 43 00:02:42,720 --> 00:02:46,840 {\an2}Verständlichkeitsoptimierte Varietäten, wie Leichte Sprache, 44 00:02:47,080 --> 00:02:52,480 {\an2}helfen vulnerable Gruppen bei der gesellschaftlichen Teilhabe. 45 00:02:52,960 --> 00:02:57,280 {\an2}Leichte Sprache richtet sich meist an Personen mit Leseschwäche, 46 00:02:57,640 --> 00:03:01,160 {\an2}ausgelöst durch kognitive oder sensorische Beeinträchtigungen. 47 00:03:02,360 --> 00:03:06,680 {\an2}Leichte Sprache ist die Varietät mit der höchsten Verständlichkeit 48 00:03:06,760 --> 00:03:10,200 {\an2}im Rahmen der standardsprachlichen Grammatik. 49 00:03:10,280 --> 00:03:11,760 {\an2}Sie ist streng genormt. 50 00:03:12,560 --> 00:03:17,440 {\an2}Diese Normen schränken die Nutzung grammatikalischer Strukturen ein. 51 00:03:18,000 --> 00:03:22,120 {\an2}Dies führt zu bestimmten und erkennbaren sprachlichen Merkmalen 52 00:03:22,200 --> 00:03:24,560 {\an2}und einem typischen, visuellen Layout. 53 00:03:25,000 --> 00:03:28,560 {\an2}Der Begriff Easy-to-read ist im Englischen zu eng gefasst, 54 00:03:28,640 --> 00:03:31,280 {\an2}da er sich nur auf Schriftsprache bezieht. 55 00:03:31,560 --> 00:03:34,840 {\an2}Er ist daher nicht für audiovisuelle Formate geeignet. 56 00:03:35,240 --> 00:03:39,120 {\an2}Wir nutzen stattdessen den Begriff Easy Language, also Leichte Sprache. 57 00:03:39,840 --> 00:03:46,080 {\an2}Der Begriff Einfache Sprache stammt vom englischen Äquivalent ab: 58 00:03:46,160 --> 00:03:47,600 {\an2}Plain English. 59 00:03:48,440 --> 00:03:52,000 {\an2}Einfache Sprache ist weniger streng normiert, 60 00:03:52,080 --> 00:03:53,280 {\an2}als Leichte Sprache. 61 00:03:53,680 --> 00:03:57,200 {\an2}Sie erlaubt mehr grammatikalische und lexikalische Möglichkeiten, 62 00:03:57,520 --> 00:04:00,720 {\an2}abhängig von der adressierten Zielgruppe 63 00:04:01,080 --> 00:04:03,680 {\an2}und dem Kontext, in welchem sie genutzt wird. 64 00:04:04,840 --> 00:04:08,240 {\an2}Diese Varietät ist verständlicher als die Standardsprache, 65 00:04:08,520 --> 00:04:12,080 {\an2}die Zielgruppe besteht jedoch nicht aus Menschen mit Leseschwäche, 66 00:04:12,160 --> 00:04:15,800 {\an2}ausgelöst durch kognitive oder sensorische Beeinträchtigungen. 67 00:04:15,880 --> 00:04:18,680 {\an2}Die Zielgruppe besteht aus Laien in einem Kontext. 68 00:04:20,560 --> 00:04:24,640 {\an2}Das EASIT-Projekt hat beschlossen, als Oberbegriff 69 00:04:24,720 --> 00:04:28,240 {\an2}leicht verständliche Sprache zu nutzen. 70 00:04:28,440 --> 00:04:32,560 {\an2}Dieser deckt alle Varietäten zur Verständlichkeitsoptimierung ab. 71 00:04:33,000 --> 00:04:36,480 {\an2}Dieses Konzept umfasst Leichte Sprache, 72 00:04:36,560 --> 00:04:38,680 {\an2}nicht nur geschriebene Leichte Sprache, 73 00:04:38,960 --> 00:04:40,880 {\an2}sowie Einfache Sprache. 74 00:04:42,120 --> 00:04:45,760 {\an2}Die verschiedenen Nationalsprachen haben unterschiedliche Begriffe 75 00:04:45,840 --> 00:04:49,040 {\an2}und Abgrenzungen zwischen Leichter und Einfacher Sprache. 76 00:04:49,880 --> 00:04:53,560 {\an2}Bitte prüfen Sie, welcher Begriff in Ihrer Sprache verwendet wird. 77 00:04:54,360 --> 00:04:58,800 {\an2}Mehr Informationen zu Leichter und Einfacher Sprache 78 00:04:59,240 --> 00:05:02,720 {\an2}finden Sie in den folgenden Videos der Einheit 2. 79 00:05:03,640 --> 00:05:05,800 {\an2}Diese Video-Vorlesung wurde erstellt 80 00:05:05,880 --> 00:05:08,440 {\an2}von Sergio Hernández und Christiane Maaß 81 00:05:08,520 --> 00:05:10,520 {\an2}von der Universität Hildesheim. 82 00:05:10,600 --> 00:05:14,160 {\an2}Unter easit@uni-hildesheim.de können Sie uns erreichen. 83 00:05:15,280 --> 00:05:18,960 {\an2}Das EASIT-Projekt wird unterstützt von der Europäischen Kommission 84 00:05:19,040 --> 00:05:21,320 {\an2}im Sinne des Erasmus+-Programmes 85 00:05:21,400 --> 00:05:23,720 {\an2}für strategische Hochschulpartnerschaften 86 00:05:23,800 --> 00:05:30,520 {\an2}Finanzhilfevereinbarung 2018-1-ES01-KA203-05275. 87 00:05:30,600 --> 00:05:34,000 {\an2}Die Unterstützung der Europäischen Kommission dieser Produktion 88 00:05:34,080 --> 00:05:36,840 {\an2}setzt keine Zustimmung zu den Inhalten voraus, 89 00:05:36,920 --> 00:05:39,400 {\an2}die nur die Meinung der Urhebenden darstellen, 90 00:05:39,480 --> 00:05:42,560 {\an2}sodass die Kommission keine Verantwortung übernimmt 91 00:05:42,640 --> 00:05:45,360 {\an2}für Nutzungen der darin enthaltenen Informationen. 92 00:05:46,000 --> 00:05:49,360 {\an2}Dieses Produkt unterliegt einer Creative Commons Lizenz, 93 00:05:49,440 --> 00:05:52,520 {\an2}der internationalen Attribution-ShareAlike 4.0 Lizenz. 94 00:05:52,800 --> 00:05:54,760 {\an2}Partnerschaften des EASIT-Projekts: 95 00:05:55,120 --> 00:05:57,640 {\an2}Universitat Autònoma de Barcelona 96 00:05:57,720 --> 00:06:00,120 {\an2}Università degli studi di Trieste 97 00:06:00,200 --> 00:06:01,920 {\an2}Universidade de Vigo 98 00:06:02,000 --> 00:06:04,240 {\an2}Stiftung Universität Hildesheim 99 00:06:04,320 --> 00:06:05,800 {\an2}SDI München 100 00:06:05,880 --> 00:06:07,280 {\an2}Dyslexiförbundet 101 00:06:07,360 --> 00:06:09,280 {\an2}Radio Televizija Slovenija 102 00:06:09,360 --> 00:06:10,560 {\an2}Zavod Risa 103 00:06:17,880 --> 00:06:20,760 {\an2}Training in leichter Zugänglichkeit für mehr Teilhabe. 104 00:06:20,960 --> 00:06:22,960 {\an2}Untertitelt von: Jessica Belling